If you like it, stay! If you don't, move on!
Neuseeland
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Neuseeland

Unser nächster Stopp auf unserem aufregenden Abenteuer ist Neuseeland, das siebte Land auf unserer Liste. Wahnsinn, wie die Zeit verfliegt. Gerade waren wir doch gefühlt noch in Kanada, wo alles begonnen hat!? Nicht alles lief bisher wie geplant. Manche Länder haben wir bereist, obwohl diese vorher nicht auf dem Plan standen und manches konnten wir leider nicht bereisen. Aber davon lebt unsere Reise. Nicht immer alles nach Plan machen, sondern auch einfach mal fühlen und fallen lassen. Und so sind die vier Monate, die wir bis jetzt unterwegs sind, wie im Fluge vergangen.

Kommen wir zu Neuseeland – gelegen im Südwesten des Pazifischen Ozeans, etwa 1.930 Kilometer südöstlich von Australien und in der südlichen Hemisphäre. Das bedeutet, dass die Jahreszeiten
umgekehrt sind als in der nördlichen Hemisphäre. Wenn in Europa Winter ist, ist in Neuseeland Sommer. So auch bei uns. Wir sind Mitte Oktober von Papeete nach Auckland geflogen und wurden von einem frischen Frühlingswetter begrüßt. Im Gegensatz zu Französisch Polynesien, waren hier keine 28 Grad mehr sondern frische 11 Grad mit Tendenz zu kühleren Temperaturen. Doch nicht nur die Temperatueren haben unseren Rhytmus etwas durcheinander gebracht, sondern auch die Zeitverschiebung. Losgeflogen sind wir am 11.10.2023 – angekommen am 12.10.2023. Beudeutet wir sind ab dem Zeitpunkt nicht mehr 12h hinter der deutschen Zeit, sondern 12h vor Deutschland. Ist das nicht verrückt, wie sich die Zeiten innerhalb von einem 5,5h Flug ändern können? Gut war allerdings, dass wir keinen Jetleg hatten, lediglich das Datum auf unseren Handys ist um einen Tag nach vorne gesprungen.

Aklimatisiert und eingecheckt in unserer Unterkunft haben wir 3 Tage in Auckland, der größten Stadt in Neuseeland, verbracht. Unser erster Eindruck von Auckland war ehrlich gesagt nicht der Beste. Die Stadt schien recht dreckig und wenig einladend. Unsere Vorstellungen waren ganz anders. Woran dachten wir? An viel Natur, Fortschrittlichkeit, Sauberkeit und Freundlichkeit. Leider wurde vieles von dem nicht erfüllt. Auckland ist lediglich eine weitere westliche große Stadt, die die selben Probleme hat, wie viele andere große Städte.

Natürlich gab es aber auch ein, zwei Stadtteile, die wir ganz ansprechend fanden. Zum einen Panell und zum Anderen Devenport, was direkt am Wasser liegt. Auch der Ausblick vom Mount Eden ist sehr sehenswert. Von dort oben konnten wir die atemberaubende Aussicht auf Auckland genießen. 

Wir waren mit dem Gedankengang nach Neuseeland gereist, dass wir überall surfen gehen können. Am Flughafen, als wir unser Auto abholten, wurde uns der Strand Piha empfohlen. Gelegen an der Westküste. Leider waren die Bedingungen zu schlecht.

Auf der Suche nach den perfekten Wellen, fuhren wir weiter nach Tauranga an die Ostküste, etwa 2,5 Stunden von Auckland entfernt. Ein malerischer kleiner Ort mit einem traumhaften Strand und wunderschönen, vielen! Muscheln, der uns ein bisschen an Sylt erinnerte. Doch leider auch hier keine guten Surfbedingungen. Alternativ sind wir auf den Mount Maunganui gewandert. Eine großartige Sporteinheit mit einer herrlichen Aussicht und Schafen als Begleiter.

Wir besuchten auch den Hot Water Beach, wo man sich seine eigenen Thermalbecken im Sand buddeln kann. Das heiße Wasser, das hier sprudelt, stammt aus geothermischen Quellen unter der Erde und tritt mit 60 Grad durch das buddeln bei Ebbe an die Oberfläche aus.

Um nun endlich surfen gehen zu können, luden wir uns eine App herunter, die uns die besten Surfbedingungen aufzeigte. Dies führte uns in Richtung Raglan. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher nach Hobbiton, der Filmkulisse aus „Der Hobbit“. Etwa zwei Stunden sind wir in das unvergessliche Erlebnis, der Welt von Mittelerde eingetaucht. Die Filmkulisse wird jeden Tag von mehreren Personen gepflegt und perfekt in Szene gesetzt. Einem kamen direkt die ganzen Szenen in den Kopf, wie Bilbo über die Berge im Auenland in sein Abenteuer startete.

In Raglan an der Westküste wurden wir mit warmem Wetter und perfekten Surfbedingungen empfangen, weshalb wir hier ganze fünf Tage verbrachten. Surfen, leckerer Kaffee, gutes Frühstück, freundliche Leute und das Art Festival machten unseren Aufenthalt perfekt.

Weiter ging es Richtung Süden, unser Plan ist es nämlich in etwa 5 Wochen komplett Neuseeland zu bereisen und viele unterschiedliche (vor allem Dinge, die es in Deutschland so nicht gibt) zu erkunden. Auf unserem Weg Richtung Taupo haben wir einen kurzen Halt bei den Glowworm Caves gemacht. Was ist das? Ein einzigartiges Naturwunder. Die Höhlen sind berühmt für ihre Millionen von Glühwürmchen, die die Decke der Höhlen mit einem
grünlich-blauen Licht erleuchten. Man kann sich dieses Spektakel auf die verschiedensten Arten und Weisen anschauen. Wir haben die Variante gewählt, dass wir zu Fuß ca. 50m unter die Erde gegangen sind und uns die wahnsinnige Höhlen-Landschaft angeschaut haben. Die Waitomo Caves wurden über Millionen von Jahren hinweg durch unterirdische Wasserströme aus dem weichen Kalkgestein gewaschen. Sie sind etwa 30 Millionen Jahre alt und bestehen aus verschiedenen Gesteinsformationen, darunter Stalaktiten, Stalagmiten, Säulen und Vorhänge.Nach ca. 1,5h Stunden waren wir dann wieder an der frischen Luft. Für Personen mit Platzangst wäre diese Erfahrung nichts. Wir fanden es aber super spannend und würden beim nächsten Mal (sollten wir erneut nach Neuseeland kommen) die Aktion-Variante wählen, wo man klettern muss und mit einem Reifen Wasserfälle herunterfahren kann.

In Taupo angekommen spielte das Wetter für unsere eigentliche Unternehmung leider nicht mit. Wir wollten die Wanderung zum Tongario Alpine Crossing machen. Hier wurde nämlich auch ein Teil von „Herr der Ringe“ gedreht. Die Wanderung wäre 20km lang gewesen. Doch leider regnete und windete es so stark, dass es zu gefählich gewesen wäre und der Trail auch gesperrt wurde.

Stattdessen machten wir eine 28-km-Mountainbike-Tour mit vielen Anstiegen und der immer wieder aufkommenden Frage: „Warum machen wir das überhaupt?“ Schlussendlich war es ein schönes und auch sehr anstregendes Workout.

Nur 40min von Taupo entfernt liegt eines der beeindruckendsten geothermalen Gebiete des Landes. Das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Dies entstand vor etwa 20.000 Jahren, als der Vulkan Mount Taupo ausbrach. Der Ausbruch führte zu einer massiven Eruption, die große Mengen an Magma und Asche freisetzte. Diese Materialien setzten sich auf dem Boden ab und bildeten eine dicke Schicht, die die darunter liegenden heißen Quellen und Geysire versiegelte. Im Laufe der Zeit erodierte das Regenwasser die Ascheschicht und legte die heißen Quellen und Geysire wieder frei. Die Mineralien in den heißen Quellen gaben den Seen und Teichen ihre farbenfrohen Farbe. Super spannend zu sehen, allerdings zum Teil sehr warm ist (das Wasser ist bis zu 100 Grad heiß) und es stinkt zum Teil bestialisch.

Wie oben bereits erwähnt spielte das Wetter nicht so mit, wie wir hofften, somit legten wir eine längere Strecke zurück, um doch früher auf die Südinsel zu fahren. Auf dem Weg dorthin machten wir Halt auf einer Alpakafarm, wo wir herzlich empfangen wurden. Die wohl mit schönste Übernachtung auf unserer Reise. Zwischen Hostels, die super sauber und schön sind, zu geteilten Unterkünften mit Kakerlaken, schönen und kostengünstigen Airbnb’s und Hotels (weil Hostels als Paar doch teurer sind, als gedacht) zu dieser Alpakafarm. Irgendwo im Nirgendwo empfangen uns Annemieke & Rob plus ihr Hund Chip. Man hat sich direkt wie zu Hause gefühlt. Morgens sind wir aufgewacht und vor der Tür stand Frühstück, mit frisch gebackenen Brot, Eiern, Käse und selbstgemachter Marmelade. Mhh, so gut (also für Sarah mehr, als für Benny) ;). Das Füttern der Alpakas nach unserem Frühstück war dann noch unser Highlight und erfüllte unser Herz mit purer Freude.

Es ging weiter nach Welligton. Wir fuhren 3,5 Stunden mit der Fähre von Wellington nach Picton und weiter nach Kaikoura. Vor unserer Ankunft auf der Südinsel wurde uns immer wieder gesagt, dass die Natur hier noch beeindruckender sein würde. Unser erster Eindruck bestätigte dies bereits – Robben, schneebedeckte Berge und ein Temperatursturz von 18 Grad auf 6 Grad. Brr!!

Wir entschieden uns, die komplette Ostküste bis nach Queenstown entlang zu fahren. Usner erster Halt war in Christchurch. Hier blieben wir für drei Tage. Die Stadt wird seit dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2011 wiederaufgebaut. Demnach ist alles super modern und genauso, wie wir uns auch Auckland vorgestellt hatten. Sehr fortschrittlich, sauber und herzlich. Unsere Tage hier bestanden aus gutem Essen, guten Gesprächen, sehr leckerem Kaffee, Drinks und Wanderungen mit schönen Aussichten. Unter anderem der Ausblick von Port Hill auf die gesamte Stadt und das Meer. Christchurch ist für uns auch eine Kunst-Stadt. Sie besteht aus wunderschönen Graffitis, die verschiedene weltpolitische Themen wiederspiegeln.

Weiter entlang der Küste bis in die Richtung der Alpen, führte uns eine 2,5h stündige Autofahrt zum Lake Tekapo. Ein ehemaliger Gletschersee bekannt für sein kristallklares Wasser und seine spektakuläre Aussicht auf die Southern Alps. Was sollen wir sagen? Wir wurden mit dem schönsten Kaiserwetter begrüßt. Die Straße fürhrte direkt auf den glitzernden See zu, sodass wir anhalten mussten und am liebsten gleich reingesprungen wären. Beim Finger reinhalten wurde uns klar – das wird sportlich. Geschätz 7-8 Grad kaltes Wasser. Dennoch sind wir zwei Mal zum Eisbaden in den See gegangen. Das Gefühl danach ist einfach unbeschreiblich schön. Am Abend wurden wir noch mit dem wohl klarsten Sternenhimmel belohnt. Auch der Mond schien in dieser Nacht so hell, dass man ihn schon fast mit der Sonne verwechseln konnte.

Die Natur ist hier wirklich eine andere. Somit machten wir uns auf den Weg zu dem wohl schönsten Wanderweg in dieser Region. Zu dem Hooker Valley Track. Es ist eine leichte 10km Wanderung bei der man immer wieder mit dem atemberaubenden Blick auf den Mount Cook belohnt wird. Am Ende des Tracks angekommen sieht man nicht nur die Berglandschaft, sondern auch den Lake Pukaki, auf dem Eisschollen zu sehen waren. Auch dies hatten wir so und in diesem Ausmaß noch nicht gesehen.

Nach zwei Tagen in Lake Tekapo fuhren wir drei Stunden nach Queenstown, den südlichsten Ort auf unserer Neuseeland-Rundreise. Angekommen in unserem Hostelzimmer mit Blick auf die Gondel und die vielen Tandem-Springer, waren wir direkt begeistert. Die Stadt liegt direkt am See, umgeben von den Alpen und vermittelt unmittelbares Urlaubsfeeling. Queenstown ist nicht groß, aber dennoch so lebendig. Die Stadt ist jung und wunderschön. Leute ziehen aus überall der Welt hierher, da es an keiner Outdoor Aktivität mangelt. Ob Skifahren, Wandern, Klettern, Wasseraktivitäten oder jegliche Möglichkeiten um sein Adrenalin nach oben zu bekommen. Somit buchten auch wir uns eine der Aktivitäten. Wir entschieden uns für einen insg. 80 minütigen Flug über die Alpen bis hin zum Milford Sound. Dies ist ein Fjord im Fiordland National Park. Er ist bekannt für seine spektakuläre Landschaft mit
steilen Felswänden, tiefen Wasserfällen und einer reichen Tierwelt. Die Tour beinhaltete eine zwei stündige Bootstour und zeigte die gigantischen Wasserfälle, atemberaubenden Küsten und wir sahen sogar Pinguine. Wirklich – Wahnsinn und unvergesslich!

Außerdem unternahmen wir Wanderungen, und während Ben sich tätowieren ließ, wanderte ich zum Queenstown Hill und wurde mit einem grandiosen Ausblick belohnt.

Nach Queenstown machten wir uns auf den Weg nach Wanaka, ein malerisches Juwel eingebettet zwischen majestätischen Bergen und dem klaren Wasser des Lake Wanaka. Die Stadt strahlte eine ruhige Gelassenheit aus, und zu unserer großen Überraschung trafen wir hier sogar jemanden wieder, den wir auf Hawaii kennengelernt hatten. Was für ein Zufall. 🙂

Von Wanaka aus setzten wir unsere Reise fort zum Franz-Josef-Gletscher. Obwohl wir nur eine Nacht blieben und es als Zwischenstopp betrachteten, hinterließ die majestätische Schönheit dieser Gletscherlandschaft einen tiefen Eindruck. Wir gingen laufen, um den Kopf etwas frei zu bekommen und das Panorama währenddessen, war unbeschreiblich. Wir sahen den Gletscher und zack trat sich der Wunsch auf irgendwann hier nochmal eine Gletscher-Wanderung zu machen. Es muss der absolute Wahnsinn sein.

Unser nächstes Ziel – wir raus aus den Bergen, ab an Wasser – waren die Pancake Rocks, eine faszinierende Ansammlung von Felsen an der Westküste der Südinsel. Die ungewöhnliche Formation der Felsen erinnerte an gestapelte Pfannkuchen und war ein beeindruckendes Zeugnis der Erosionskraft der Natur. Wir verbrachten Stunden damit, die bizarren Formationen zu erkunden und uns von der Schönheit und Einzigartigkeit dieser Landschaft verzaubern zu lassen.

Unser letzter Halt in Neuseeland war wieder Wellington, die pulsierende Hauptstadt des Landes. Hier verbrachten wir vier weitere Tage, in denen wir das Surfen genossen, einfach mal die Seele baumeln ließen und im Moment ankamen. Wir durchstreiften die Straßen, ließen uns von der kreativen Atmosphäre der Stadt inspirieren und genossen die kulinarischen Köstlichkeiten in den zahlreichen Restaurants und Cafés. Es war eine Zeit der Entspannung und des Genusses, in der wir uns vom Rhythmus der Stadt tragen ließen und die Schönheit des Augenblicks in vollen Zügen auskosteten.

Von Wellington aus setzte unser Flug seine Reise fort, diesmal nach Australien – genauer gesagt nach Brisbane. Doch diese neue Etappe unserer Reise und die Abenteuer, die uns dort erwarteten, beschreiben wir in unserem nächsten Blogbeitrag über Australien.